Gewalt in engen sozialen Beziehungen
Hilfestellen trafen sich zum Austausch bei Sitzung des Mayener Forums
20.6.2022 | Mit 20 Teilnehmenden aus verschiedenen Hilfsbereichen zum Thema Gewalt war die
Sitzung des Runden Tisches sehr gut besetzt. Lea Bales, die Gleichstellungsbeauftragte des
Landkreises Mayen-Koblenz und Leiterin des Mayener Forums gegen Gewalt in engen sozialen
Beziehungen (GesB), freute sich über das große Interesse und insbesondere auch über die
Teilnahme von Sarah Rahe und Stefanie Jost vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und
Integration.
Beim Treffen im Café CaTI des Caritas-Mehrgenerationenhauses St. Matthias in Mayen wurden einige Hilfs-
angebote gegen häusliche Gewalt vorgestellt. | Foto: E.T. Müller
Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein Bericht von Gerichtshelferin Barbara Grell über die
Arbeit der Gerichtshilfe, die bei der Staatsanwaltschaft als eigenständiger ambulanter Dienst der
Justiz angesiedelt ist. Barbara Grell erläuterte, dass die Gerichtshilfe im Auftrag von Staatsanwalt-
schaften, Gerichten und Justizvollzugsanstalten tätig wird und Ermittlungshilfe leistet. Die Gerichts-
hilfe hat sowohl die Belange von Tätern, Opfern und Verfahrensbeteiligten zu berücksichtigen. Ein
Auftragsschwerpunkt ist die häusliche Gewalt in ihren vielfältigen Erscheinungsformen. Dann wird
über die Person des Beschuldigten hinaus ermittelt, um Erkenntnisse zur sozialen Lage der
Geschädigten und deren sozialem Umfeld zu erhalten, die Opferperspektive zu eruieren sowie
Hilfebedarfe festzustellen und Kontakte im Rahmen des bestehenden Beratungs- und Hilfesystems
zu vermitteln.
Die Gerichtshilfe arbeitet eng mit verschiedenen Hilfestellen wie Täterarbeitseinrichtung, Weisser
Ring oder Interventionsstelle zusammen.
Als ganz wichtig erachtet Barbara Grell die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema häusliche Gewalt und
damit auch die Information über die verschiedenen Hilfestellen. „Leider ist immer wieder ein Zyklus
der Gewalt festzustellen: Auf eine Spannungsbildung folgt eine akute Misshandlung und dann der
‚Honeymoon‘, wo alles wieder in Ordnung scheint. Doch oftmals nur für kurze Zeit. Dieser Zyklus
muss unterbrochen werden und daher ist es wichtig Hilfe in Anspruch zu nehmen“, bekräftigte
Grell.
Im Anschluss informierte Armin Behrendt, stellvertretender Leiter der PI Mayen und Mitglied der
Landesarbeitsgruppe GesB beim Landeskriminalamt, über die Entwicklungen zur Bekämpfung von
häuslicher Gewalt. Es sollen bundeseinheitliche Regelungen zur Umsetzung der Istanbuler
Konvention erarbeitet werden.
Außerdem erhielten die Teilnehmenden in Mayen Informationen zum Frauenhaus Mayen-Koblenz,
das seit seiner Eröffnung im März 2022 voll belegt ist.
Im Fokus der Sitzung stand zudem die Öffentlichkeitsarbeit in der Region zu dem sensiblen Thema
Gewalt in engen sozialen Beziehungen. So will der Arbeitskreis Mayener Forum gGesB Anfang
September mit einem Infostand auf dem Markplatz präsent sein und mit Menschen ins Gespräch
kommen. „Es ist wichtig, in der Region präsent zu sein und Frauen zu informieren, wo sie
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden, die beraten und helfen“, erklärt Lea Bales.
Hierzu brauche es die Unterstützung vieler Menschen, damit Informationen und Kontaktdaten bei
denen ankommen, die sie benötigen.
Zum Abschluss gab es noch einen Austausch mit Sarah Rahe, Referatsleiterin im Bereich Gewalt
gegen Frauen beim Ministerium in Mainz. Sarah Rahe bekräftigte die Notwendigkeit regionaler
Arbeitskreise und persönlicher Begegnungen, damit die Kommunikation verschiedenen Hilfestellen
auch untereinander stattfindet. Und sie lobte die vielseitigen Aktivitäten des Arbeitskreises, die das
Ministerium gerne unterstützt. Rahe verwies auf mehrere vom Ministerium erfolgreich gestartete
Projekte, z.B. die Einrichtung von Kinderinterventionsstellen oder das Projekt „second stage“. Das
Projekt „second stage“ unterstützt Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt. Denn viele Frauen
fühlen sich nach dem Frauenhausaufenthalt bei noch vielen offenen Fragen auf sich allein gestellt.
So soll das Projekt ihnen und ihren Kindern helfen, gut im neuen Lebensabschnitt anzukommen.
Des Weiteren wies Sarah Rahe auf die Ampel-Website der Frauenhäuser hin, die Anfang des
Jahres an den Start gehen konnte:
www.frauenhaeuser-rheinlandpfalz.de
Dort haben Gewaltbetroffene Frauen die Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, wo es noch freie
Frauenhausplätze in Rheinland-Pfalz gibt, sodass sie sich gezielt an diese Häuser wenden
können.
Weitere Infos und Hilfsangebote zum Thema Frauen und Gewalt gibt es auf der Homepage des
Mayener Forums gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen:
www.mayener-forum-gegen-gewalt.de
Zudem steht Betroffenen das bundesweite Hilfetelefon jederzeit zur Verfügung:
08000 – 116 016
Gewalt in engen sozialen
Beziehungen
Hilfestellen trafen sich zum Austausch bei
Sitzung des Mayener Forums
20.6.2022 | Mit 20 Teilnehmenden aus
verschiedenen Hilfsbereichen zum Thema
Gewalt war die Sitzung des Runden Tisches
sehr gut besetzt. Lea Bales, die Gleich-
stellungsbeauftragte des Landkreises Mayen-
Koblenz und Leiterin des Mayener Forums
gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen
(GesB), freute sich über das große Interesse
und insbesondere auch über die Teilnahme von
Sarah Rahe und Stefanie Jost vom Ministerium
für Familie, Frauen, Kultur und Integration.
Beim Treffen im Café CaTI des Caritas-Mehrgenerationen-
hauses St. Matthias in Mayen wurden einige Hilfsangebote
gegen häusliche Gewalt vorgestellt. | Foto: E.T. Müller
Auf der Tagesordnung stand unter anderem ein
Bericht von Gerichtshelferin Barbara Grell über
die Arbeit der Gerichtshilfe, die bei der Staats-
anwaltschaft als eigenständiger ambulanter
Dienst der Justiz angesiedelt ist. Barbara Grell
erläuterte, dass die Gerichtshilfe im Auftrag von
Staatsanwaltschaften, Gerichten und Justiz-
vollzugsanstalten tätig wird und Ermittlungshilfe
leistet. Die Gerichtshilfe hat sowohl die
Belange von Tätern, Opfern und Verfahrens-
beteiligten zu berücksichtigen. Ein Auftrags-
schwerpunkt ist die häusliche Gewalt in ihren
vielfältigen Erscheinungsformen. Dann wird
über die Person des Beschuldigten hinaus
ermittelt, um Erkenntnisse zur sozialen Lage
der Geschädigten und deren sozialem Umfeld
zu erhalten, die Opferperspektive zu eruieren
sowie Hilfebedarfe festzustellen und Kontakte
im Rahmen des bestehenden Beratungs- und
Hilfesystems zu vermitteln.
Die Gerichtshilfe arbeitet eng mit verschie-
denen Hilfestellen wie Täterarbeitseinrichtung,
Weisser Ring oder Interventionsstelle zu-
sammen.
Als ganz wichtig erachtet Barbara Grell die
Öffentlichkeitsarbeit zum Thema häusliche
Gewalt und damit auch die Information über die
verschiedenen Hilfestellen. „Leider ist immer
wieder ein Zyklus der Gewalt festzustellen: Auf
eine Spannungsbildung folgt eine akute Miss-
handlung und dann der ‚Honeymoon‘, wo alles
wieder in Ordnung scheint. Doch oftmals nur
für kurze Zeit. Dieser Zyklus muss unter-
brochen werden und daher ist es wichtig Hilfe
in Anspruch zu nehmen“, bekräftigte Grell.
Im Anschluss informierte Armin Behrendt,
stellvertretender Leiter der PI Mayen und
Mitglied der Landesarbeitsgruppe GesB beim
Landeskriminalamt, über die Entwicklungen zur
Bekämpfung von häuslicher Gewalt. Es sollen
bundeseinheitliche Regelungen zur Umsetzung
der Istanbuler Konvention erarbeitet werden.
Außerdem erhielten die Teilnehmenden in
Mayen Informationen zum Frauenhaus Mayen-
Koblenz, das seit seiner Eröffnung im März
2022 voll belegt ist.
Im Fokus der Sitzung stand zudem die Öffent-
lichkeitsarbeit in der Region zu dem sensiblen
Thema Gewalt in engen sozialen Beziehungen.
So will der Arbeitskreis Mayener Forum gGesB
Anfang September mit einem Infostand auf
dem Markplatz präsent sein und mit Menschen
ins Gespräch kommen. „Es ist wichtig, in der
Region präsent zu sein und Frauen zu
informieren, wo sie Ansprechpartnerinnen und
Ansprechpartner finden, die beraten und
helfen“, erklärt Lea Bales. Hierzu brauche es
die Unterstützung vieler Menschen, damit
Informationen und Kontaktdaten bei denen
ankommen, die sie benötigen.
Zum Abschluss gab es noch einen Austausch
mit Sarah Rahe, Referatsleiterin im Bereich
Gewalt gegen Frauen beim Ministerium in
Mainz. Sarah Rahe bekräftigte die Not-
wendigkeit regionaler Arbeitskreise und
persönlicher Begegnungen, damit die
Kommunikation verschiedenen Hilfestellen
auch untereinander stattfindet. Und sie lobte
die vielseitigen Aktivitäten des Arbeitskreises,
die das Ministerium gerne unterstützt. Rahe
verwies auf mehrere vom Ministerium erfolg-
reich gestartete Projekte, z.B. die Einrichtung
von Kinderinterventionsstellen oder das Projekt
„second stage“. Das Projekt „second stage“
unterstützt Frauen nach dem Frauenhaus-
aufenthalt. Denn viele Frauen fühlen sich nach
dem Frauenhausaufenthalt bei noch vielen
offenen Fragen auf sich allein gestellt. So soll
das Projekt ihnen und ihren Kindern helfen, gut
im neuen Lebensabschnitt anzukommen. Des
Weiteren wies Sarah Rahe auf die Ampel-
Website der Frauenhäuser hin, die Anfang des
Jahres an den Start gehen konnte:
www.frauenhaeuser-rheinlandpfalz.de
Dort haben Gewaltbetroffene Frauen die
Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, wo es
noch freie Frauenhausplätze in Rheinland-Pfalz
gibt, sodass sie sich gezielt an diese Häuser
wenden können.
Weitere Infos und Hilfsangebote zum Thema
Frauen und Gewalt gibt es auf der Homepage
des Mayener Forums gegen Gewalt in engen
sozialen Beziehungen:
www.mayener-forum-gegen-gewalt.de
Zudem steht Betroffenen das bundesweite
Hilfetelefon jederzeit zur Verfügung:
08000 – 116 016