„Verstehen – Begegnen –
Zusammenleben“
Informationen statt Vorurteile:
Wanderausstellung YOUNIWORTH in der
BBS Ahrweiler
19.7.2022 | Oberstudiendirektorin Gundi
Kontakis freute sich, dass die Wander-
ausstellung der Jugendmigrationsdienste
YOUNIWORTH in der Berufsbildenden Schule
des Landkreises Ahrweiler (BBS) in Bad
Neuenahr-Ahrweiler für vier Tage gezeigt und
von vielen Schülern besucht wurde. Gerade in
schwierigen, von Corona, Flut und Ukrainekrieg
geprägten Zeiten gewinnt die Haltung
„Verstehen – Begegnen – Zusammenleben!“ an
Bedeutung, so Rektorin Kontakis: „Wie
schaffen wir das? Denn letztlich profitieren wir
alle davon.“ Diese Ausstellung will sensi-
bilisieren, Vorurteile hinterfragen und dabei
helfen, einander besser kennenzulernen.
Gruppenfoto zur Eröffnung.
Ruth Fischer und Ania Sikkes vom Jugend-
migrationsdienst (JMD) des Caritasverbands
Rhein-Mosel-Ahr e.V. dankten der BBS und der
Offenen Kinder- und Jugendarbeit Bad
Neuenahr-Ahrweiler (Okuja), der Ausstellung
einen Raum gegeben zu haben und diese
durch junge Menschen aus der Okuja begleitet
zu haben.
Warum aber verlassen so viel Menschen ihre
Heimat? Dafür gibt es gibt viele nachvoll-
ziehbare Gründe, denen die Ausstellung auf
den Grund ging. Wie es sich anfühlen muss,
aus seinem Land in kürzester Zeit fliehen zu
müssen, war im „Kofferspiel“ spürbar. Dabei
gab es nur 30 Sekunden sich zu entscheiden
und wirklich nur wichtige Dinge mitzunehmen,
also Zeugnisse, Personalausweis, Geld.
Ania Sikkes erklärt das Kofferspiel. In 30 Sekunden ist zu
entscheiden, welche Dinge in den Koffer müssen.
Eine Holztafel mit Begriffen zeigte, wie viele
deutsche Wörter nicht aus Deutschland
stammen. Wer macht sich schon Gedanken,
dass Wörter wie „Schal“ aus dem Persischen
und „kaputt“ aus dem Französischen kommen
oder dass das Wort „Tisch“ griechische
Wurzeln hat. Beeindruckend waren auch die
vier Kurzfilme, in denen Jugendliche aus
Afghanistan, der Demokratischen Republik
Kongo, Republik Moldawien und Syrien ihre
Fluchtgeschichten erzählten. Über Knopfdruck
konnte man Bernadette, Carolina, Davoud und
Mohamad Fragen stellen, die diese so lebendig
beantworteten, als würden sie direkt vor einem
sitzen.
In einer weiteren Installation konnte man sich
selbst fragen, welche Dinge es beim Umzug in
ein anderes Land zu bedenken gibt und wer
einem helfen könnte.
Eine Fotobox gab den Besucherinnen und
Besuchern die Möglichkeit, Selfies zu machen
und in Sprechblasen eigene Wünsche des
Zusammenlebens hinzuzufügen.
Auch Elena Janzen zeigte sich als Mit-
organisatorin der Ausstellung und Respekt
Coach des Jugendmigrationsdienstes
zufrieden, Schülerinnen und Schüler zum
Nachdenken und ins Gespräch gebracht zu
haben.
Das Programm Jugendmigrationsdienste wird
gefördert vom Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).